Hannah Rath, Way Yaw, Bildrechte bei der Künstlerin, Foto: Hannah Rath
Hannah Rath, Way Yaw ©



Hannah Rath

born 1983

travel scholarship der Hessischen Kulturstiftung 2017/2018:
Istanbul

Hannah Rath übersetzt Strukturen und Rhythmen der Sprache in skulpturale Objekte und raumbezogene Installationen. Während ihres Stipendienaufenthalts in Istanbul ließ sich die Künstlerin von der Materialvielfalt und der Bild- und Formensprache kalligrafischer Kunst inspirieren. Es entstanden neue Arbeiten für die Werkserie net, in der sich Hannah Rath mit der Verknüpfungsform der Kette beschäftigte. In diesen Wand- und Bodenarbeiten reizt sie die Ambivalenz von Flexibilität und Stabilität aus. In Erweiterung der Werkgruppe net entwickelte die in Marburg geborene Künstlerin zusammen mit der Istanbuler Designerin Aylin Erel (Gründerin des Modelabels A Hidden Bee) ein spezielles Siebdruckmuster, das in der neuen Kollektion der Modeschöpferin Verwendung fand.

In die teppichartige Kettenarbeit Hide (2018) aus galvanisierten Eisenösen arbeitete Rath die Phrase „H is to I as D is to E“ ein. Die Anordnung der Buchstaben erzeugt nicht nur ein Muster, sondern weist auch auf die Abstände zwischen den Buchstaben innerhalb des Alphabets hin, die das sinnhafte Wort „hide“ (zu Deutsch: verstecken) ergeben. Das Spiel mit solchen Wortverschiebungen prägt das Werk von Hannah Rath. Angelehnt an die Konkrete Poesie verwendet sie die visuelle Dimension von Sprache als bildnerisches Motiv und kreiert auf diese Weise neue Bedeutungszusammenhänge.

Hannah Rath beendete 2010 ihr Studium bei Pia Stadtbäumer an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. 2018 waren ihre Arbeiten in den Gruppenausstellungen Sammlung Falkenberg in den Deichtorhallen Hamburg zu sehen. Außerdem stellte sie in puderrosa: Inge Krause & Hannah Rath im Schloss Agathenburg bei Stade aus.

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