Ever. Present. Past.

Eine Ausstellung anlässlich des 30jährigen Bestehens unseres Stipendienprogrammes

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens ihres Stipendienprogramms präsentiert die Hessische Kulturstiftung in den Sammlungen von Hessen Kassel Heritage die dritte Ausstellung des Jubiläumsjahres. Sie widmet sich thematisch grundlegenden Motiven der Künstler:innenreise, etwa der Recherche in Sammlungen und Archiven und der künstlerischen Auseinandersetzung mit historischen Originalen. Präsentiert werden Arbeiten acht ehemaliger Stipendiat:innen in unmittelbarer Nachbarschaft zu ausgesuchten Werken der Neuen Galerie, der Gemäldegalerie Alte Meister und der Antikensammlung im Schloss Wilhelmshöhe. Wir laden Sie und Ihre Begleitung herzlich zur Eröffnung ein. Mehr

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

eben geht der Sommer zu Ende, man hatte es mit allem ein wenig legerer gehalten für eine erträgliche Leichtigkeit des Seins. Nun richtet sich unsere Neugier wieder auf Kino, Museum, Oper. Dieser maecenas enthält eine Fülle von Anregungen, insbesondere für Cineast:innen. Lassen Sie sich mit dem aus dem Jiddischen übersetzten Gedicht Ich bin der Herbst von Itzik Manger vom Laisser-faire des Sommers tragen in ein anderes Licht, in eine andere Farbpalette,
kurzum: in den Herbst. Viel Vergnügen und manche Entdeckung wünscht Ihnen

Ihre

Eva Claudia Scholtz
Geschäftsführerin der 
Hessischen Kulturstiftung

 

Ich bin der Herbst
Itzik Manger (1901–1969)

Ich bin der Herbst und treibe heim
die müde Herde schwarzer Schafe
und verriegle sie im Stall
Auf Stroh, auf goldenem, und schlafe.

Was sagt der Wind zum Apfelbaum?
Was sagt der Stern zur Nacht?
Was sagt der Geher auf dem Weg,
der traurig geht und lacht?

Sie sagen, daß du bist der Herr,
der stillste König von dem Land,
und ihr Geschick, das bei dir liegt,
ein roter Faden in dem Land.

– Geh, sage ihnen, ich habe recht
Und daß ich auf der Flöte spiel
den Gram von all den müden Schritten,
die zu mir kommen leis und still.

– Was funkelt dort in jener Scheib?
Ein Licht … Ein gelb-erschrockenes Licht …
– Septemberwind, du goldenes Kind,
was will von mir das gelbe Licht?

– Maruschka, die Zigeunerin,
sie spinnt für dich das Regenhemd.
Sie hat dich lieb, nur weil du bist
wie sie, ein Fremder in der Fremd.

– Geh, sag ihr, daß ich hab für sie
Die schönsten Äpfel vorbereit’,
ein Kettchen von Korallen und –
ein dünn und farbig Wolkenkleid.

Geh, sage ihr, daß ich sie nicht
Gekannt, sie immer nur geahnt,
und oft in meinem Traum gefühlt
die heiße braune Hand.

Geh, sage ihr, daß ich zu ihr komm
und ihr die schöne Weise biete – 
nur, daß einstweilen sie noch
Schläft in meiner braunen Flöte.

 

Das Gedicht im Editorial haben wir diesem Band entnommen:
Itzak Manger: Dunkelgold. Gedichte
Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2016, S.45.

exhibitions

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    Die Hessische Kulturstiftung begrüßt die Stipendiaten des Turnus 2019/20. 
    Die Hessische Kulturstiftung hat an vierzehn Künstlerinnen und Künstler Stipendien für freie Reisevorhaben und einjährige Aufenthalte in den stiftungseigen Atelier in London, New York und Paris vergeben.

    stehend: Deniz Eroglu (Reisestipendium Georgien, Kasachstan, Usbekistan u.a.), Jan Schmidt (Reisestipendium Montevideo), Charlotte Malcolm-Smith (Atelierstipendium London), Julian Irlinger (Culver City, Kalifornien), Christin Berg (Atelierstipendium Paris), Marcello Spada (Reisestipendium Afrika, Indonesien, Niederlande u.a.), Bianca Baldi (Reisestipendium Marseille, Addis Abeba), Stefan Cantante (Atelierstipendium London), hockend: Giulietta Ockenfuß (Reisestipendium Mexiko), Zuzanna Czebatul (Reisestipendium New York), Raul Walch (Reisestipendium Namibia), Julia Haller (Atelierstipendium New York) / [Auf dem Foto fehlen: Felix Breidenbach (Atelierstipendium New York) und Elif Erkan (Atelierstipendium Paris)]