Foto: Thomas Hirschhorn
Thomas Hirschhorn: Projektskizze SPERR Faulbrunnenplatz, WB 2016 ©



belebt

SPERR: Jetzt hingehen, läuft rund um die Uhr, bis zum 4. September! Thomas Hirschhorns neue Installation findet auf dem Wiesbadener Faulbrunnenplatz statt, im öffentlichen Raum, beigetragen zu einem Asyl für müde Europäer.

Die für zehn Tage aufgebaute Skulptur des Schweizer Künstlers ist zentraler Teil der Wiesbaden Biennale 2016, dem Nachfolgefestival von Neue Stücke aus Europa, am Staatstheater der Landeshauptstadt. Es werden Kühlschränke dort stehen, aussortierte Möbel, ein Teddybär und zwei Menschen, mit Masken. Vielleicht sind es Nachbarn aus dem Viertel, eventuell sitzt auch der Künstler selbst in einer Zwei-Stunden-Schicht dabei. Sie werden nichts tun, nicht reden, sie werden Wirklichkeit verkörpern. In einem Haufen Sperrmüll, der im Wiesbadener Westend so gut gedeihen kann wie anderswo auf der Welt.

Für SPERR integriert Hirschhorn erstmals lebende Personen in eine Arbeit, eine neue Entwicklung, die dennoch in Beziehung steht zu den Altären, Kiosken und Denkmälern, die er früher schon als Widmung an geschätzte Philosophen und Schriftsteller interventionistisch an öffentlichen Orten aufgestellt hat: In diesem Fall eine Hommage an den Dramatiker und Schauspieler Martin Sperr (Jagdszenen aus Niederbayern!), den Thomas Hirschhorn im Internet fand und der tatsächlich um 1965 herum auch in Wiesbaden und Frankfurt gearbeitet hat.

  • Thomas Hirschhorn
  • SPERR
  • Vom 25. August bis 4. September 2016, durchgehend 264 Stunden
  • Wiesbaden, Faulbrunnenplatz
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  • Festivalbüro:
  • Wilhelmstraße 47
  • 65183 Wiesbaden
  • Telefon 0611 / 58 29 62 57
  • www.wiesbaden-biennale.eu